Geschichte der Hypnose

Wahrscheinlich wurde Hypnose schon in der Frühzeit des Menschen verwendet. Auch wenn es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, lassen sich Berichte über kultische Handlungen aus dem Schamanismus durchaus mit Hypnose in Form der Selbst- oder Fremdsuggestion erklären. Es ist zu vermuten, dass Hypnose eher zufällig entdeckt wurde und ihren Ursprung in meditativen und kultischen Handlungen religiösen Hintergrundes haben dürfte. „Wissenschaftlich“ gesehen jedoch wurde die Hypnose um 1770 von Franz Anton Mesmer wiederentdeckt. Er experimentierte mit Magneten, die er Patienten auflegte. Er nannte den Effekt „Magnetismus animalis“, schrieb jedoch die Heilkräfte den Magneten zu. Aufgrund von Mesmers Popularität nannte man den Vorgang des Hypnotisierens lange Zeit auch „Mesmerisieren“; ein Ausdruck, der im zeitgenössischen Englisch noch existiert (to mesmerize = hypnotisieren). Der Begriff Hypnose wurde von James Braid ( 1795 – 1860 ) definiert.Dr. James Esdaile ( 1808 – 1859 ) entdeckte bei Operationen in Kalkutta den Zustand des hypnotischen Kommas, oder auch Esdaile Zustand genannt, welcher sich durch eine absolute körperliche Schmerzfreiheit (Anästhesie) auszeichnet und daher geeignet fur Operationen ist. Im 19. Jahrhundert war Frankreich mit den Schulen in Nancy Ambroise- Auguste Liebeault (1823 -1904) und Hippolyte Bernheim (1840 -1919 )) und Paris Jean-Martin Charcot (1825 – 1893 )) führend in der Erforschung der Hypnose. Sigmund Freud ( 1856 – 1939 ) wurde 1885 bei Jean-Martin Charcot in Paris auf die Experimente von Mesmer aufmerksam und versuchte selbst diese Methode, um Patienten zu behandeln. Dies wurde zum Ausgangspunkt seiner Studien über Hysterie. Später ließ er diese Methode jedoch wieder fallen und widmete sich seiner Technik der freien Assoziation. Schriften zeigen jedoch, dass Freud auch später noch mit Hypnose gearbeitet hat.Wesentlich weiterentwickelt wurde die Hypnose im 20. Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet zunächst durch Oskar Vogt (1870-1959), dann durch dessen Schüler Johannes Heinrich Schultz (1884-1970), der daraus das autogene Training entwickelte, und später durch Klaus Thomas.Im amerikanischen Sprachgebiet wurde die Hypnose wesentlich weiterentwickelt durch Dave Elman ( mit dessen Vorgehensweise ich arbeite ) und Milton H. Erickson (indirekte Hypnose).

 

Von Dave Elman stammt der Satz: Jedes Symptom hat einen Auslöser. Dieser Auslöser wird in der Hypnotherapie gesucht und die in diesem Zusammenhang stehenden negativen Gefühle und Glaubenssätze aufgelöst.

 

In England gilt John Hartland als einer der bekanntesten Hypnotiseure. Sein Buch Dictionary of Medical and Dental Hypnosis zählt auch heute noch zum offiziellen Ausbildungslehrwerk für britische Hypnoseärzte.